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  • Toxische Beziehungen und das Ego

    Aug 30, 2021


    Wenn man meint, in einer toxischen Beziehung zu sein, bedeutet das in der Regel, dass man sich als das Opfer dieser vielleicht turbulenten oder emotional schmerzhaften Beziehung sieht. Das scheint so eine Selbstverständlichkeit zu sein, ich kenne aber viele Beziehungen, wo beide meinen jeweils das Opfer des anderen zu sein. So einfach ist das Ganze also nicht. Wir mögen immer gerne in Täter-Opfer Begriffen denken, aber eigentlich sind nicht Menschen als Ganzes „toxisch“, sondern deren Verhaltensweisen. Diese nennen wir dann richtigerweise gerne ego-istisch, aber was heißt das dann genau? Das Wort ist eigentlich perfekt, denn es geht dabei tatsächlich um das Ego. Das Ego ist ein hoch spannender Teil in uns, der uns eigentlich schützen möchte. Er möchte unser Inneres Kind vor weiteren Verletzungen bewahren, und das quasi um jeden Preis. Es geht dabei sehr rabiat zur Sache, das Ego ist ein bisschen wie der Rowdy der lokalen Mofa-Gang, es denkt nur an sich und setzt auch gerne mal so Mittel ein wie Lügen, Drohen, Manipulieren. Und denkt in diesen Momenten da auch nicht weiter drüber nach. Fast alles erscheint für das Ego erstmal gerechtfertigt zu sein, weil man sich ja „nur schützt“. Das innere Kind ist unter anderem unser verwundeter Teil in uns, da wo wir mal emotionale Dramen erlebt und überlebt haben, vor allem natürlich in der Kindheit. Es ist der verwundbarste Raum in uns. 
     
    Nun, bei dem Ego gibt es jetzt eine große „Überraschung“: Jeder hat es. Und nicht nur der Prozentteil an Menschen, die wir als toxisch empfinden. Insofern hat jeder grundsätzlich das Potenzial, „toxisch“ zu agieren. Wie sehr wir das im Griff haben, hängt an jedem einzelnen von uns. Das Problem ist halt nur, dass es so unglaublich viel leichter ist, im Anderen das Ego zu sehen, als in einem selber. Wie kann man denn nun sein Ego wahrnehmen? Es ist nicht leicht, weil das Ego der unbewusste Punkt in uns ist. Unbewusst, weil wir nicht bewusst drauf schauen. Man kann davon ausgehen, dass man im Ego ist, wenn man so einen „gerechten Zorn“ hat. Wenn man andere besonders auf eine ganz globale Weise bewertet. Wenn man sich selber ewig als Opfer sieht. Wenn man aus Wut jemand etwas auswischen will. Wenn man denkt, Auge um Auge und Zahn um Zahn. All das ist das Ego. Wenn man sich das mal klar macht, bekommt man eine Idee davon, wie kurz der Weg ist von tatsächlich mal Opfer des Egos von jemanden anderem zu sein und dann aber selber ins Ego und unter Umständen in den Täter-Modus zu gehen. All diese gerade sichtbare „Hexenjagden“ in den Medien sind im Grunde Ego, auch wenn man vielleicht einen Punkt hat, der einen tatsächlich stört. Man kann aber nicht im Ego sein und gleichzeitig im Herz. Nur wenn wir aus dem Herzen handeln, können wir sehen, dass jeder auf seinem Weg ist und verdient hat, dass man mit etwas Nachsicht auf ihn schaut. Was natürlich nicht heißt, dass man ggbf. glasklare Grenzen setzen muss. Also sollten wir versuchen, BEWUSSTER zu werden und die Möglichkeit im Auge zu behalten, dass vielleicht nicht nur die Anderen manchmal nicht ganz im Herzen sind.
     
    Der Autor und seine Kurse sind zu erreichen über www.liebeschip.de. Sein neues Buch „Vom Opfer zum Gestalter-Raus aus toxischen Beziehungen, rein ins Leben“ ist in allen Buchhandlungen erhältlich. 

    Zum Thema passt mein Kurs "Jenseits von Ego, Angst und Narzissmus":

    https://www.liebeschip.de/store/B3c7DftU

     

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