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  • Wenn der Kampf um das Sagbare und Unsagbare toxisch wird...

    Nov 15, 2021


    Nicht nur in Beziehungen haben wir das Problem, dass Streitlagen toxisch werden. Es ist nicht immer so, dass Kommunikation grundsätzlich etwas gutes ist. Wenn wir uns dabei anschreien, sogenannte Wahrheiten um den Kopf knallen, dann wäre es manchmal besser gewesen, einfach nichts zu sagen und hinzunehmen, dass man halt unterschiedliche Meinungen hat. Das Menschen eben unterschiedlich sind. Es ist wirklich erstaunlich bei der ganzen Diversitäts-Diskussion gerade (die absolut spannend ist!), wie wenig wir selbst im Alltag oft aushalten können, dass jemand in wichtigen Punkten einfach anders denkt.
    Schon länger, und vor allem seit Corona, habe ich den Eindruck, freie Meinungsäußerung und ein konstruktiver Austausch zu bestimmten Themen ist kaum noch möglich. Vor allem in den Sozialen Medien findet eine Art cancel culture statt, die einen zum Teil fassungslos macht. Dabei ist freie Meinungsäußerung, solange niemand diskriminiert wird, ein Menschenrecht. Der Kampf um das Sagbare und Unsagbare scheint immer größer zu werden. Wenn man sich heute in einem Post, Video oder Artikel kritisch äußert oder gegenteilig zur Mainstream Haltung, erntet man einen Sturm der Entrüstung und gerät in einen Kritikhagel. Bei mir kann selbst das noch relativ harmlose Thema Polarität im Dating und in Beziehungen für viel Empörung sorgen. Gesteigert findet es dann statt, wenn ich mich zu Themen äußere, die mich nicht (direkt) betreffen. Da wird mir dann in meiner Rolle sogar gänzlich abgesprochen mich zu bestimmten Themen äußern zu dürfen. Diese Haltung erstickt jeglichen Diskurs, jeden Austausch und die radikale Vorgehensweise verhindert, dass das Gegenüber sich für gute Argumente öffnet und möglicherweise auch umdenkt. Mir geht es durchaus um einen Austausch und selbst ein Streitgespräch kann meiner Meinung nach sehr befruchtend sein, aber zum einen geht es um eine angemessene Form und zum anderen darum auch zu akzeptieren und auch ein Stück weit zu tolerieren, dass es unterschiedliche Wahrheiten und Wahrnehmungen gibt. Und das unsere Unterschiedlichkeit und verschiedenen Haltungen durchaus ein Gewinn sein können. Ob im privaten oder öffentlichen Bereich- natürlich ist es wichtig darüber nachzudenken, ob man mit seinen Worten andere Menschen verletzen kann. Und Sprache ist flexibel und darf sich auch verändern. Auch Haltungen dürfen sich verändern, wir dürfen kritisch Vergangenes hinterfragen. Aber es ist alles ein Prozess und wir befinden uns scheinbar gerade in einer Übergangsphase, die von Extremen im Dafür und Dagegen geprägt ist. Ich denke, es ist ein Übergang in eine viel friedlichere Zeit, aber vorher müssen wir uns einfach noch mal unsere Kampfmuster und Wunden anschauen. Verwundete Menschen verwunden, und wer von uns ist davon wirklich frei. 
    Wir leben in einer Zeit in der eine andere Haltung eines Menschen oft als persönlicher Angriff verstanden wird. Es ist auch eine Zeit des ständigen Gekränkt-Reagierens.  Es geht um den Kampf und nicht mehr um das Thema selbst. Die Sozialen Medien und das Internet haben dazu geführt, dass jeder zu jedem Thema seine Meinung äußern und theoretisch von einer großen Anzahl von Menschen gehört werden kann. Daher ist es durchaus wichtig vorsichtig mit den eigenen Worten zu sein. Die Vielfalt der Meinungen kann aber auch unseren Horizont unendlich erweitern und in unser Denken können viele neue Aspekte mit einfließen. Die Debattenmöglichkeit und sogar unsere Meinungsfreiheit kann sich also sogar noch erweitern, wenn sie nicht gänzlich beschnitten wird. Dabei gehen öffentlicher Diskurs und private Beziehung Hand in Hand. Was in dem einen Bereich nicht klappt, wird es wohl in dem anderen auch nicht.
     
     
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